Die römische Stadtmauer von Köln
49 n. Chr. heiratete Agrippina (die Jüngere) den 3. Kaiser von Rom, ihren Onkel Claudius. Agrippina erlangte eine, für eine Kaiserin, außergewöhnliche Machtstellung. Um dies auch im Reich zu demonstrieren, veranlasste sie ihren Gemahl 50 n.Chr., ihre Geburtsstadt, das Oppidum Ubiorum, zu einer Kolonie römischen Rechts zu erheben (nachdem er seine Geburtsstadt Lugdunum - das heutige Lyon zur Colonia ernannt hatte). Das Oppidum Ubiorum führte fortan den klangvollen Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium (CCAA).
Colonia bedeutet Kolonie römischen Rechts, Claudia weist auf den Kaiser Claudius hin, Ara steht für einen Altar (zur Anbetung Romas) und Agrippinensium ist der Hinweis auf Agrippina. Der Name war damals schon ein kleiner Skandal, da dies die einzige Colonia war, die einen Frauennamen beinhaltete. Somit musste jedem kleinen Staatsbediensteten klar sein, wie der Wind in Rom wehte.
Colonia bedeutet Kolonie römischen Rechts, Claudia weist auf den Kaiser Claudius hin, Ara steht für einen Altar (zur Anbetung Romas) und Agrippinensium ist der Hinweis auf Agrippina. Der Name war damals schon ein kleiner Skandal, da dies die einzige Colonia war, die einen Frauennamen beinhaltete. Somit musste jedem kleinen Staatsbediensteten klar sein, wie der Wind in Rom wehte.
Eine Colonia war eine Stadt nach römischem Recht, wurde nach römischem Vorbild angelegt und hatte das Recht auf eine Stadtmauer. Eine Stadt römischen Rechts bedeutete für die Bürger aber auch eine Gleichstellung mit den Bürgern Roms und beinhaltete folgende Rechte:
- Das Wahlrecht
- Das Recht Soldat in der römischen Legion zu sein
- Das Recht in ein Verwaltungsamt gewählt zu werden
- Das Recht auf persönliches Eigentum
- Das Appelationsrecht, hierbei konnte gegen eine Entscheidung des Magistrats das Volk angerufen werden
Die CCAA erhielt als Verteidigungsbauwerk eine knapp 4 km lange und ca. 8 m hohe Stadtmauer mit 9/11 Stadttoren (1 im Norden, 3 im Westen, 2 im Süden, 3 (bis 5) kleinere im Osten zum Hafen/Rhein), weitere 19 runde Wehrtürmen und 1 großen quadratischen Turm in der SO-Ecke, das Ubiermonument. Die Mauer ist um 90 n. Chr. gebaut worden, frühere Schätzungen gingen allerdings von 50 bis 70 n. Chr. aus.
Noch heute kann man im Stadtbild des heutigen Köln einzelne Fragmente der Mauer erkennen und die Ausdehnung der römischen Stadtmauer erahnen. Die Bauweise der Mauer war über den gesamten Verlauf gleich. Ein bis zu 3 m hohes Fundament, mit einer darüber gebauten Mauer in 2,40 m Breite und mindestens 7,80 m Höhe. Außen wie innen wurde eine Wand aus Grauwackquadern errichtet und der Zwischenraum schichtweise mit opus caementicium, dem römischen Beton aufgefüllt. Vor der Mauer lag ein 9 bis 12 Meter breiter Graben mit einer Tiefe von 3 bis 4 Metern.